Mit Gott
In die letzte Woche der Passionszeit hineingestellt.- anknüpfend an die Erfahrung unserer Mütter und Väter,die sagt:„Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“(Psalm 139, 9-10)Leben ist:Miteinander gehenmit den Liebstenmit denen da drübenmit der Schöpfungmit der weiten Weltmit den Anvertrautenund nunschließlichoder zuerstmit Gottund einem VersprechenDer Flügel der Morgenrötein seiner Hand hältund alle meine Wegeso weit sie mich auch führtenDer Flügel der Morgenrötein seiner Hand hältund alle meine Wegeso tief und hart sie mich auch führtenselbst bis ins Äußerste….FreitagIn einer kleinen Kirchevor wenigen Tagen.Die Kirche ist vollalle Augen ruhen auf dem Bilddas sich vorne auftut:Worte und Beats und Morgenröte,und Schmerz und Kreuz und ein wenig Himmeltreffen sich an diesem Freitagabendses ist schon DunkelDas lila Antependium am Altarhängt wie ein Flügel der Morgenrötein seinem RückenUm ihn herum mehrere Licht-Stelendie den Altarraum beleuchtenSie sehen aus wie kleine Fingerzeige in den HimmelLängsbalkenDeines Kreuzeshimmelaufwärts leuchtendan diesem Abend in einer Kirche in HalleInmittenvor dem Altarsitzt phaeb - Schwarzer deutscher Künstler -geboren in der DDRdas einzige Schwarze Kind weit und breitIm Schein der Längsbalkenund vor dem Altarund vor dem riesigen schwarzen Wandkreuzrappt er seine Textevon Alltäglichemund unendlich Schweremvon Triggermomenten.Er teilt mit uns auchseine Geschichtenvon Messerangriffenund Schlägertypenin die Fressevon blutigen Shirtsvon Angriffenauf ihn als MenschFür das was sprachlos machtfindet er Wortevor dem Kreuzeine Woche vor KarfreitagDie Lichtstelenneben ihmstehen da wie Hinweiseauf den Himmeldass wir ihn bloß nicht verlierenwennes so menschendunkel wirdwenn einer soverlassen istSo rappt ervor dem Kreuzbald ist KarfreitagundJesusdefintiv nicht weißist am Kreuzda woes menschendunkel istphaeb erzählt seine Geschichtein die Stille der KircheIn einer Kirche hat er noch nie gerapptSeine Worte bekommeneine ganz andere Kraftsie sind wieder schmerzende Ballast des Lebensgenau vor dem Altaran einem Fleck wo auch das Lichtwomöglich nicht hinreichtnur danebenstehen die Lichtstelenund zeigen in den Himmelsonst wäre es beinahe unerträglichUnd es ist in diesem Momentso richtig da obenvor dem Altarwo niemand „aber“ sagthöchstens „dennoch“Dennoch rappt auch erim Rücken den lila Flügel der Morgenröteder leicht verstaubt an der Altarplatte hängtund diesteht festwie ein Querbalken im RaumDies ist mein Leibwird dort gesprochenEin Versprechendassmein Leben nicht mir alleine gehörtsondern dass es eingewoben istins Meer und alles Äußerstein dieses KreuzVon Anfang anmit der Überwindung verwobenIch fange nicht von vorne anEiner hat so viel getanEr istam äußersten MeerEr hat mir viel anvertrautmich selbst hat er mir anvertrautMich selbstDas vergaß ich zu sagenLasst uns in diese Woche gehenund auf den Boden legenwas wir in uns schwer tragenlasst uns auf den Weg legen,was unerträglich istauch das Beste was wir mit uns tragenund das was Heilung suchtUm Jesus den Weg zu bereitenAus der Tieferufe ich zu DirDu gehst nicht nur mitbis zum Äußersten MeerAmen.